Elektronische Lenkungsdämpfung
Fahrzeugsystemlexikon

Elektronische Lenkungsdämpfung

Durch die elektronische Lenkungsdämpfung wird die Dämpfungscharakteristik des Lenkungsdämpfers in Abhängigkeit vom Fahrzustand angepasst, sodass, insbesondere bei Kraftrad-Modellen, die Fahrstabilität in jedem Geschwindigkeitsbereich optimiert werden.


Aufgabe

Erhöhung der Stabilisierung und Verbesserung der Handling-Eigenschaften des Fahrzeugs in jedem Geschwindigkeitsbereich.

Bedienung

Das System besitzt in Abhängigkeit vom Fahrzeug ein Bedienelement zur Auswahl der Grundcharakteristik des Lenkungsdämpfers.

Komponenten
  • Geschwindigkeitssensor
  • Steuergerät
  • Proportionalventil (am Lenkungsdämpfer)
  • Lenkungsdämpfer (Zweirohrdämpfer)
  • ggf. Anzeige im Kombiinstrument (Kontrollleuchten)
  • ggf. Bedienelement (zur Einstellung Grundcharakteristik)
Einordnung

Die elektronische Lenkungsdämpfung ist als Einzelsystem (z.B. bei einigen Kraftrad-Modellen) verfügbar.

Funktionsweise

Mit dem Geschwindigkeitssensor wird die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit erfasst und an das Steuergerät gesendet. Dieses berechnet daraus die Fahrzeugbeschleunigung und erhält somit Informationen zum aktuellen Fahrzustand. Das Steuergerät ermittelt (über ein Kennfeld) den entsprechenden Dämpfungsbedarf, wonach die Charakteristik des Lenkungsdämpfers über ein Proportionalventil verändert wird. Bei hohen Geschwindigkeiten wird die Dämpfung erhöht und bei geringen Geschwindigkeiten entsprechend verringert. Dadurch werden, insbesondere bei einigen Kraftrad-Modellen, das Lenkerschlagen beim Beschleunigen (hervorgerufen durch Entlastung des Vorderrades) und unerwünschte Schwingungen bei hohen Geschwindigkeiten (Hochgeschwindigkeitspendeln) verringert. Im Bereich niedriger Geschwindigkeiten ist dagegen aus Handling-Gründen eine geringe Dämpfung gewünscht.