Fahrzeugsystemlexikon

Haltestellenbremse

Durch die Haltestellenbremse kann ein Bremsdruck bei stehenden Fahrzeugen (beispielsweise KOM-Modellen) rasch auf- und wieder abgebaut werden, ohne dass die Betriebs- oder Feststellbremsanlage (direkt) betätigt werden muss.


Aufgabe

Entlastung des Fahrers beim Anhalten und Verringerung des Unfallrisikos an Haltestellen.

Bedienung

Die Betätigung erfolgt über ein Schalter / Taster im Armaturenbrett des Fahrzeugs.

Komponenten
  • Raddrehzahlsensoren
  • Schalter / Taster (zum Aktivieren / Deaktivieren)
  • Elektropneumatisches 2/2-Wegeventil
  • Druckminderer
  • Komponenten der Druckluftbremsanlage an Hinter- und / oder Vorderachse
  • Schnelllöseventil
  • Notlöseschalter
  • ggf. Kopplung mit Türsteuerung und / oder elektronischer Luftfederung
Einordnung

Die Haltestellenbremse ist als Einzelsystem verfügbar.

Funktionsweise

Betätigt der Fahrer den Schalter / Taster der Haltestellenbremse, wird das elektropneumatische 2/2-Wegeventil angesteuert und Druckluft der Betriebsbremsanlage mit vermindertem Druck (Druckminderer) an Komponenten der Bremsanlage von Hinter- und / oder Vorderachse (je nach Ausführungstyp) geleitet. Dadurch kann das Fahrzeug schnell angebremst werden. Beim Deaktivieren der Haltestellenbremse entweicht die Druckluft über das Schnelllöseventil, sodass die Bremse rasch gelöst werden kann. Je nach Ausführungstyp wird die Haltestellenbremse mit der Türsteuerung und / oder der elektronischen Luftfederung gekoppelt (bei einigen KOM-Modellen), um das Losfahren bei offenen Türen und / oder während der aktivierten Kneeling-Funktion zu verhindern. Der Notlöseschalter ermöglicht das Lösen der Haltestellenbremse bei einem Defekt des Systems.